Menschen werden nur reflektierte Nutzer von Kommunikationskanälen, deren Mechanismen sie verstehen
Der Beginn einer Reise: Mein erster Newsletter
Am 22. Juni 2024 habe ich meinen 100. Newsletter #Christianlernt veröffentlicht. Jedes Mal bin ich gespannt auf die Reaktionen. Mein Samstagmorgen ist seit dem ersten Newsletter im Juni 2022 davon geprägt. In den zwei Jahren ist mir bewusst geworden, dass eine wöchentliche Lernreflexion zu veröffentlichen eine der auswirkungsstärksten arbeits- und lebensverändernden Entscheidungen war.
Zur 100. Ausgabe hat mir Leser Sebastian Zwingmann folgende Reaktion geschenkt:
"100 Einhundert Glückwünsche – Wäre jetzt nicht ein persönlicher Lernblick auf dieses wöchentliche Format passend?
– Wie haben sich die Gründe/Motivation seit Folge 1 verändert?
– Welche Tools/Vorgehensweise nutzt du für die Zusammenfassung?
– Hast du eine Lieblingsfolge oder war eine besonders?
– Wie kann das Format weiterentwickelt werden?"
Diese Fragen haben mich getriggert. Ursprünglich wollte ich die Reflexion in die Zukunft schieben, aber die Gedanken ließen mich nicht los. Deshalb habe ich einen Blogbeitrag dazu verfasst.
Reflexion nach 100 Ausgaben
Wie haben sich die Gründe/Motivation seit Folge 1 verändert?
Ich erinnere mich gut an die Veröffentlichung des ersten Newsletters. Wir waren am Bodensee und ich wettete mit meiner Frau, wie viele meiner LinkedIn-Follower mir ein Abo schenken würden. Ich hoffte auf 300 von damals 3000 Kontakten, doch es wurden rund 1000. Der Zuspruch trägt mich seitdem, wenn ich an der Sinnhaftigkeit zweifle oder Lustlosigkeit beim Schreiben spüre.
Der Entstehungsprozess meines Newsletters habe ich in der ersten Ausgabe beschrieben. Das Vorbild meines Kollegen Daniel Nieman gab den Ausschlag. Kolleg:innen empfahlen einen anderen Stil, doch an der Länge änderte ich nichts. Ein kritisches Feedback einer Leserin führte zu folgender Reflexion, die auch heute meine Intention beschreibt:
"Herzlichen Dank für das wertvolle Feedback. Ob das der #Christianlernt-Stil ist, weiß ich auch (noch) nicht. Die Idee kam aus dem samstagmorgendlichen Reflektieren der Arbeitswoche. Die Möglichkeiten der Software, mit Links ‚besser‘ zu arbeiten, finde ich attraktiv. Vielleicht zu attraktiv! Ob das mit dem Newsletter im Urlaub eine gute Idee war, bin ich auch noch unentschlossen. Für mich ist es aber gut, wenn ich die Ausgabe ‚draußen‘ habe. Dann ist die Woche reflektiert."
Die Anregung zur Reflexion führte mich zu den statistischen Daten von LinkedIn. In den letzten 365 Tagen gab es 38.746 Artikelaufrufe. Von über 2000 Abonnenten rufen rund 500 die Reflexion auf. Ich freue mich über jedes Abonnement und bedauere jede Kündigung.
Im Januar 2024 sprach ich in Maren Martschenkos #reflectandlearn Reminder über meine Intention des Newsletterschreibens:
"Die wöchentliche Newsletter-Produktion führt zu einem bewussteren Reflektieren. Die 70 Ausgaben sind mein ‚Zettelkasten‘ des persönlichen Wissensmanagements. Intelligente Reaktionen und Vernetzung sind ein zusätzliches Geschenk."
Die Luhmannsche Zettelkasten-Analogie wurde mir von Simon Roderus in einem Dialogformat 2023 nähergebracht. Eines der vielen Beispiele, wo ich aufgrund der Kommunikation über die Wochenreflexion neue Anregungen und Impulse erhalten habe. Das möchte ich nicht mehr missen.
Fazit
Die Reise der Reflexion und des Lernens durch meinen wöchentlichen Newsletter #Christianlernt hat mich gelehrt, dass Menschen nur reflektierte Nutzer von Kommunikationskanälen werden, deren Mechanismen sie verstehen. Das Verstehen kommt durch die reflektierte Nutzung. Daher meine Empfehlung: einfach mit Social Media als Möglichkeit der 1:n Kommunikation anfangen und die Reise beginnen.
Autor: Christian Kaiser, Leiter Diversity & Transformation DATEV eG.
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